Markus Friedland Fotografie

Blendenwerte richtig einstellen

Wie regelt die Blende den Lichteinfall?

Digitale Kameras können über die eingebaute Automatik Bilder korrekt belichten. Allerdings gibt es öfter Gegebenheiten, die eine manuelle Einstellung der Blende erforden.

Die Blende regelt den Lichteinfall durch das Objektiv.

Je größer die Blendenzahl wird, desto weniger Licht kann durch das Objektiv dringen.

Durch eine große Öffnung ("große Blende") gelangt viel Licht, durch eine kleine Öffnung ("kleine Blende") dringt weniger Licht ein.
Je größer die Blendenzahl ist, desto größer ist die Schärfentiefe (und desto kleiner ist die Blendenöffnung, durch die das Licht eindringt)

Je kleiner die Blendenzahl ist, desto kleiner ist die Schärfentiefe (und desto größer ist die Blendenöffnung  durch die das Licht eindringt)



Mal ein kleines Beispiel um sich das Ganze besser vorstellen zu können...
Gießt man durch eine große Trichteröffnung Wasser, ist ein Glas schneller voll als gießt man die gleiche Menge Wasser durch eine kleine Trichteröffnung. Folglich ist bei einer offenen Blende das Bild schneller belichtet als bei einer geschlossenen Blende.

Für Blende und Belichtungszeit gibt es bestimmte Zahlenreihen.

Hier ist mal eine häufig verwendete Blendenreihe.

...

1

1,4

2

2,8

4

5,6

8

11

16

22

32

...



Ist eigentlich nicht so schwer. Rechnerisch geht's mit 1 los, die nächste Zahl ist die Wurzel aus 2. Alle weiteren Werte ergeben sich, wenn man den Wert des Vor-vorgängers verdoppelt. Diese Blendenzahlen sind normalerweise Verhältniszahlen und werden z. B. auf Objektiven als 1:1,4 oder 1:5,6 geschrieben. Blende f/1,4 lässt halb so viel Licht durch wie Blende f/1, Blende f/2 halb so viel wie Blende f/1,4, folglich ist der Lichtdurchlass von Blende f/2 nur ein Viertel der Blende f/1. 

Jede Blendenstufe reduziert sozusagen das auf den Sensor einfallende Licht auf die Hälfte des vorigen Blendenwertes. Das hört sich viel an. Auch wenn man eine Blende um mehrere Blendenstufen verändert, entsteht nicht gleich tiefe Finsternis. Man merkt diese Veränderung eher an der Schärfentiefe.


Wie wirkt sich die Blende auf das Bild aus?

Ein wichtiger Grund, eine Blende selbst zu bestimmen, ist die damit verbundene Verteilung der Schärfentiefe.
Stellen Sie eine kleine Blende ein (große Blendenzahl), erhalten Sie eine größere Schärfentiefe und umgekehrt.


 Große Blende =

kleine Blendenzahl

{f=2,8 oder 3,5} =

geringe Schärfentiefe


 Mittlere Blende =

mittlere Blendenzahl

{f=8} =

mittlere Schärfentiefe


 kleine Blende =

große Blendenzahl

{f=16 oder 22} =

hohe Schärfentiefe

Bei kleiner Blende entsteht eine längere Verschlusszeit. Umgekehrt ist es auch so.
Durch eine große Blende (z.B. 5,6) entsteht bei Porträtaufnahmen dieser schöne unscharfe Hintergrund. Der Schärfentiefebereich ist außerdem abhängig von der Brennweite und vom Motivabstand. Dieser Bereich ist vor und hinter dem scharf gestellten Motiv.
Mit der Abblendtaste kann man den Schärfentiefe-Verlauf überprüfen.